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Mo, Di, Do 19 bis 21 Uhr
Mi, Fr 15 bis 21 Uhr
Sa, So und an Feiertagen 9 bis 21 Uhr

Geschichte

Bewegte Geschichte(n)

Die gute pflegerische und medizinische Versorgung der Menschen in der Region Unna liegt uns seit Generationen am Herzen: Im Jahr 1858 wurde das spätere Evangelische Krankenhaus Unna als Kranken- und Armenanstalt gegründet; 1888 entstand das Katharinen-Hospital Unna.

Viele Parallelen

Ein Blick in die Chroniken der beiden Häuser zeigt viele Parallelen. Bis weit in die 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts übernahmen Diakonissen bzw. Ordensschwestern einen Großteil der Patientenpflege. Während der Weltkriege und bis in die 50er-Jahre waren die Krankenhäuser wahre Selbstversorger. Kartoffeln und Gemüse gab‘s aus dem eigenen Anbau, im Stall hielt man sich Schweine und Hühner und für die Feldarbeit ein Pferd.

Heute Arbeitgeber von 2000 Menschen

Was Katharinen-Hospital und EK im Laufe ihrer Geschichte immer wieder verband, war eine rege Bautätigkeit. So wie sich die medizinische und pflegerische Versorgung der Patientinnen und Patienten veränderte, so stiegen auch die Ansprüche an Ausstattung und Raumbedarf. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelten sich beide Häuser zu modernen Kliniken. Heute beschäftigt das gemeinsame CKU rund 2000 Menschen, die hoch engagiert in Medizin, Pflege, Therapie und weiteren Berufsfeldern für die Gesundheitsversorgung der Bürger arbeiten – rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr.

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Historie Evangelisches Krankenhaus Unna

1858 bis 2020

Am 1. November 1858 wurde das Evangelische Krankenhaus Unna als Kranken- und Armenanstalt gegründet. Aus einer Einrichtung mit einem Zimmer und zwei Betten ist eine Klinik mit über 300 Betten geworden, die ihren Patienten als modernes Krankenhaus Leistungen auf hohem Niveau bietet. Doch in 160 Jahren wechselvoller Geschichte, die sowohl durch die medizinisch-technischen Entwicklungen als auch die politischen und sozialen Rahmenbedingungen geprägt wurden, blieb sich das Haus in einem treu: Es ist ein christliches Haus geblieben, mit einem hohen Maß an gesellschaftlicher Verantwortung und Toleranz.

So ist beispielsweise bereits in der Stiftungsurkunde des Evangelischen Krankenhauses von 1858 der bemerkenswerte Hinweis zu lesen, dass das Haus auch Kranken und Bedürftigen anderer Konfessionen offen zu halten ist. Nicht zuletzt als Bekenntnis zum Gründungsgedanken betont das Krankenhaus im Entwurf seines neuen Leitbildes noch heute, dass es seine „Arbeit als Dienstgemeinschaft und Ausdruck christlicher Nächstenliebe“ verstehe. Lesen Sie hier, wie sich das Evangelische Krankenhaus in über 15 Jahrzehnten entwickelt hat.

Am Anfang stand die Stiftung
Kranken zu helfen, ist mehr als die Bewältigung medizinischer Probleme. Bereits in der frühen Geschichte der Stadt Unna lassen sich Nachweise finden, dass gleichrangig neben der körperlichen Pflege des Kranken auch seine seelische Betreuung stand. So ging schon im Jahre 1315 aus einer Bürgerstiftung das Hospital „Zum Heiligen Geist“ hervor. Die Namensgebung verdeutlicht, dass Krankenhilfe vorab als christlicher Auftrag zur Nächstenliebe verstanden wurde. Eine medizinische Betreuung bot das Hospital jedoch nicht – es war eher mit einer Armenstiftung zu vergleichen. Einen Wandel in der Krankenpflege brachte das 19. Jahrhundert mit sich: Durch die Zunahme der Bevölkerungsdichte in Städten und Gemeinden wurden Epidemien zu einem immer größeren Problem. Eine Reaktion darauf war die Einrichtung von Krankenhäusern mit medizinischer Betreuung.

Auch in Unna lässt sich diese Entwicklung festmachen. Seit dem 5. November 1857 hatten die evangelischen Mitglieder des Armenvorstandes der Stadt Unna und andere Bürger in einer Kommission die Voraussetzungen für die Eröffnung eines Krankenhauses geschaffen. Wesentlich für alle Beschlüsse war, dass am 13. November 1857 Witwe Minette Poetter (geb. Koester) aus Unna dem Armenfonds der Stadt ihr Grundstück (Haus, Hof, Garten), das in der Flügelstraße lag, zum Eigentum übertrug – mit der ausdrücklichen Maßgabe, ein evangelisches Armen- und Krankenhaus einzurichten. Die finanzielle Seite der Stiftung war vorerst ebenfalls abgesichert: Eine in den Jahren 1857/58 in der Bürgerschaft zu Gunsten des neuen Krankenhauses durchgeführte Sammlung brachte ein beachtliches Ergebnis. Mit dem Tod Minette Poetters am 4. März 1858 wurde die Schenkung wirksam. Schon bald nach ihrer Beisetzung auf dem Unnaer Westfriedhof begannen die Verantwortlichen mit der Einrichtung des Hauses.

Dass sich nun gerade der Unnaer Armenvorstand für die Gründung eines Hospitals so stark machte, lag an den damaligen Lebensverhältnissen: Während die gehobene Bürgerschaft in ihren großen Wohnungen genügend Raum und das nötige Dienstpersonal zur häuslichen Pflege kranker Angehöriger besaß, waren diese Voraussetzungen bei den einfacheren
Bevölkerungsschichten nicht gegeben. Ihre Wohnverhältnisse waren sehr beengt; die Familienangehörigen besaßen kaum die Zeit zur Pflege ihrer Kranken. Eine Krankenversicherung bestand noch nicht. So waren es die Krankenhäuser, die sich aus christlich-sozialer Verantwortung dieser Menschen – sowie der alleinstehenden Kranken – annahmen, sie versorgten und ihnen ärztliche Hilfe boten.

Bedarf an Versorgung wuchs stetig
Am 1. November 1858 öffnete das Unnaer Kranken- und Armenhaus im Gebäude der Koesterschen Stiftung an der Flügelstraße 15 seine Pforten, und schon bald wurden die ersten Patienten aufgenommen. Versorgt wurden sie vom Duisburger Diakon Ulbricht und seiner Frau. Beide waren schon zuvor in der Gemeindepflege tätig und übernahmen auch die wirtschaftliche Leitung des Hauses. 1861 wurde dann die Krankenpflege zwei Schwestern vom Diakonissen-Mutterhaus in Kaiserswerth übertragen – insgesamt 23 Jahre lang sorgten sie für das Wohl der Patienten in Unna. Mit Rücksicht auf die anfallende Arbeit im Rheinland übernahmen 1884 drei Diakonissen aus dem von Pastor Friedrich von Bodelschwingh geleiteten Westfälischen Diakonissenhaus „Serepta“ in Bethel bei Bielefeld ihre Stellen. Nur drei Jahre später wurde eine vierte Diakonisse eingestellt, die aber ausschließlich für die Gemeinde tätig sein sollte.

Bedingt durch die neuen Erkenntnisse auf den Gebieten der Medizin und Krankenpflege sowie die wachsenden Patientenzahlen mangelte es zunehmend an Raum. 1887 beschloss der Vorstand, das Gebäude in der Flügelstraße zu verkaufen und am Rutentalerweg im Westteil der Stadt einen Neubau zu errichten. Damit kam das Krankenhaus aus der Enge der Innenstadt heraus. Das inzwischen erheblich vergrößerte Gelände liegt auch heute noch trotz benachbarter dichter Wohnbebauung in einem verkehrsruhigen Gebiet. Der 1888 begonnene Neubau wurde am 18. Oktober 1889 eingeweiht. In dem für damalige Zeiten modernen und vorbildlich ausgestatteten Krankenhaus konnten zunächst 60, um die Jahrhundertwende 75 Patienten aufgenommen werden.

Bis zum Ersten Weltkrieg wurde das Krankenhaus mehrmals erweitert: 1900 erfolgten der Anbau sowie der Aufbau eines dritten Stockwerkes, später folgten ein Isolierhaus, ein Waschhaus mit einer modernen Waschdämpferei sowie 1910 der große Erweiterungsbau nach Süden und der Umbau des bisherigen Gebäudes. Während der turbulenten Bauzeit wurden die Betheler Schwestern durch Schwestern aus dem Diakonissenhaus der Grafschaft Mark in Witten abgelöst.

Der Erste Weltkrieg und die Folgejahre
Mit dem ersten Weltkrieg wurde das Evangelische Krankenhaus vor neue Aufgaben gestellt. Zu diesem Zeitpunkt zählte es 110 Betten. Der damals erste Vorsitzende des Krankenhausvorstandes, Pfarrer Friedrich von Velsen, sowie der leitende Arzt, Dr. Max Lehmann, wurden zum Heeresdienst eingezogen, so dass Kaufmann Gottfried Beckmann und später Pfarrer Johannes Cremer die Leitung übernehmen mussten. Die Unnaer Ärzte Dr. Otto Overbeck und Dr. Ernst Kuse versorgten die Patienten. Von 1914 bis 1919 wurde ein Lazarett mit zunächst zehn Betten – zu Kriegsende 100 – eingerichtet. Die Zahl der Verwundeten und Erkrankten war so hoch, dass viele nur auf den Korridoren Platz fanden. In den fünf Jahren wurden 1.987 Soldaten mit 116.546 Verpflegungstagen versorgt. Gleichzeitig ging der Krankenhausbetrieb für die Unnaer ungehindert weiter. Ärzte, Schwestern und die vielen anderen Helfer vollbrachten eine gewaltige Leistung. Doch das Krankenhaus wurde nicht nur in den Kriegsjahren stark beansprucht: Die schwierigen Nachkriegsjahre mit der enormen Geldentwertung erforderten noch größere Anstrengungen. Schon ein Blick auf die Pflegesätze zeigt das Ausmaß der Inflation an: Lagen Sie im Dezember 1918 zwischen fünf und zehn Mark, kletterten sie im November 1923 in der dritten Klasse auf 2,6 Billionen Mark, in der zweiten Klasse auf 5,5 Billionen Mark sowie in der ersten Klasse auf 7,8 Billionen Mark. Wegen der Lebensmittelknappheit auf dem Höhepunkt der Krise bat die Hausleitung sogar die umliegenden Landwirte um Unterstützung. Doch trotz dieser enormen Belastungen erfüllte die Einrichtung stets ihren Auftrag. Als die Währung schließlich wieder stabil war, begann das Haus mit der notwendigen Neustrukturierung. Federführend waren dabei der zweite Vorsitzende Direktor Leopold Heppe und Geschäftsführer Kurt Schimmel, die im Bereich Verwaltung grundlegende Neuerungen einführten.

Gleichzeitig sollten die Einrichtungen zum Wohl der Patienten und der Schwestern verbessert werden. So wurde 1924 ein Schwesternhaus – verbunden mit einem Altersheim – errichtet, in dem zeitweilig bis zu 20 Personen untergebracht waren. Doch das Schwesternhaus stand nur wenige Jahre für sich: 1935 wurde ein Verbindungsbau zum Altbau hin errichtet, in dessen Mittelstück die erste Privatstation eingerichtet wurde. Die Erweiterung war ganz wesentlich dadurch bedingt, dass das Krankenhaus auf Grund einer Vereinbarung mit der Knappschaft sowie der Bergbau-Berufsgenossenschaft Vertragskrankenhaus wurde und ab 1935 sämtliche Verletzte aus den umliegenden Zechen behandelte. In Verbindung hiermit berief der Vorstand den Chirurgen Dr. Bernhard Kuhlmann als ersten hauptamtlichen Chefarzt; die Zahl der Betten wurde auf 210 erhöht.

Der Zweite Weltkrieg und seine Auswirkungen
Wie schon der Erste Weltkrieg stellte auch der Zweite Weltkrieg Ärzte, Pflegepersonal und Verwaltung vor eine harte Bewährungsprobe. Dr. Kuhlmann und Pfarrer Gerhard Küstermann wurden zum Heeresdienst eingezogen; die Leitung und Verwaltung des Hauses lag in der Zwischenzeit in den Händen von Direktor Leopold Heppe und der tatkräftigen Oberschwester Diakonisse Eveline Linneweber. Weil im Katholischen Krankenhaus ein Reservelazarett eingerichtet wurde, kamen die Zivilkranken ins Evangelische Krankenhaus. Die Beteiligten leisteten Schwerstarbeit: Durch die häufigen Fliegeralarme kamen sie Tag und Nacht kaum zur Ruhe. Wegen der Brandbombengefahr wurde zum Schutz der Kranken im Hof ein Feuerlöschteich angelegt, im Keller des Hauses wurden besondere Luftschutzräume eingerichtet und im Garten ein Splitterschutzgraben gebaut. Außerdem bildeten Mitarbeiter des Hauses einen Luftschutz-Sicherheitsdienst. Wegen der Überbelegung im Krankenhaus wurden inden letzten Kriegsmonaten nebenan im Gebäude der Falkschule Räumlichkeiten für bis zu 60 Patienten ausgestattet. Kurz nach Kriegsende wurde das Provisorium wieder aufgegeben. Das Krankenhaus wurde zwar Opfer mehrerer Artilleriefeuer, glücklicherweise kamen Personen nicht zu Schaden. Vorteilhaft für die Versorgung der Patienten indes wirkte sich während der Kriegsjahre die eigene Schweinemast und der Gemüseanbau auf dem Krankenhausgelände aus.

Die ersten Nachkriegsjahre mit all ihren Nöten sorgten stets für ein voll belegtes Haus. Wesentliche Ursache war die durch den Flüchtlingsstrom aus den Ostgebieten bedingte rasche Bevölkerungszunahme. Die knappen Raumverhältnisse, die veralterte Ambulanz und die beiden unzureichenden Operationssäle waren bald eine der Hauptsorgen der Verantwortlichen.

Die Bettennot war mittlerweile so groß, dass viele Kranke vor der Ausheilung entlassen wurden. Die Verantwortlichen bündelten ihre Kräfte und verhandelten mit der Landesregierung. Schließlich mit Erfolg: Nach der Währungsreform erhielt der Vorstand, finanziell unterstützt durch staatliche und kirchliche Stellen der Stadt und des Kreises Unna sowie vieler Freunde, die Genehmigung für den dreigeschossigen Neubau, der westlich vom Altbau aus den Jahren 1889/1912 errichtet wurde. Ein Gang verband das neue Bettenhaus mit dem Altbau. Am 14. Juni 1953 weihte der Vizepräsident der Westfälischen Kirche, Dr. Karl Lücking aus Bielefeld, das neue Haus ein. Es konnte 75 Patienten beherbergen (der Bettenbestand des gesamten Hauses betrug damit 332), erhielt Ambulanz-, Verbands- und Massageräume, eine Bäderabteilung sowie im Dachgeschoss Wohnungen für die Schwestern.

Der Neubau brachte eine Aufteilung der chirurgischen, gynäkologischen und internen Abteilungen mit sich. Mit dieser Erweiterung setzte das Krankenhaus einen entscheidenden Meilenstein in seiner Entwicklung zum Wohle der Kranken. Auch die 1928 ins Leben gerufene Krankenpflegeschule erfuhr einen Aufschwung. Seit dem 1. April 1955 gehörten die
Krankenpflegeschülerinnen dem Diakonissenmutterhaus Witten an, wobei das Evangelische Krankenhaus weiterhin Träger der Einrichtung blieb. Um dem Pflegepersonal eine angemessene Bleibe anbieten zu können, beschloss der Vorstand, ein Schwesternhaus zu bauen. Im Oktober 1959 wurde das Wohnheim an der Massener Straße eingeweiht, 83 Schwestern und Schwesternschülerinnen fanden dort ein Zuhause. Zu dieser Zeit war das Krankenhaus mit seinen 332 Betten und jährlich 5.286 Patienten mit insgesamt 108.670 Pflegetagen bis zu 90 Prozent ausgelastet.

Ein Vierteljahrhundert stetiger Modernisierung
In den folgenden 25 Jahren war zweifellos der Neubau des Krankenhauses unter Einbeziehung der 1953 erbauten Inneren Abteilung das bedeutendste Ereignis. Hierdurch wurden die räumlichen und medizinischen Voraussetzungen erfüllt, die an ein modernes und leistungsfähiges Krankenhaus gestellt werden. Den Ausschlag für den Neubau hat letztendlich eine vom Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen veranlasste Überprüfung der Verteilung der Betten im Wirtschaftsraum Hamm gegeben.

Nach mehreren Verhandlungen, Sitzungen und Beschlüssen wurden die Unnaer Bürger schließlich in der Weihnachtsausgabe 1961 durch die Zeitungen über das Bauvorhaben informiert. Das Gebäude wurde auf einem T-förmigen Grundriss errichtet. Ferner wurde das aus dem Jahr 1953 stammende Bettenhaus nach Westen so erweitert, dass in jedem Geschoss zwei Pflegeeinheiten nebeneinander angeordnet werden konnten. Ein Behandlungsflügel in nördliche Richtung wurde daran angebaut. Das Haupttreppenhaus mit zwei Aufzügen verband die beiden Bautrakte, während die Krankenhauskapelle gesondert an der Ostseite des Komplexes errichtet wurde. Damit waren die Möglichkeiten geschaffen, neue Abteilungen wie die Anästhesie und Neurologie sowie eine Intensivstation einzurichten. Die Baukosten lagen bei 15,2 Millionen DM, die mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen, des Landkreises und der Stadt Unna, des Amtes Unna-Kamen sowie großzügiger Spenden der Bürger finanziert wurden. Am 3. Dezember 1966 wurde der erste Abschnitt des Neubaus mit einem Gottesdienst eingeweiht. Das Bettenhaus fasste nun an die 430 Betten und gliederte sich in 13 Pflegeabteilungen, die jeweils nach Disziplinen aufgeteilt wurden und auf der gleichen Ebene wie die zugehörige Behandlungsabteilung lagen. Weil das Haus als Unfall-Krankenhaus der Berufsgenossenschaften mit einem hohen Zugang an Unfallverletzten zu rechnen hatte, wurde zudem eine größere Unfallambulanz eingerichtet.

Allerdings endete die Erweiterung und Aufstockung des Evangelischen Krankenhauses nicht mit der Einweihung. Im April 1967 wurde die Chirurgische Abteilung um die Urologie erweitert und die Krankenhauskapelle fertig gestellt. Der mit einem vom Unnaer Kunstmaler Wilhelm Buschulte entworfenen Glasfenster ausgestattete Kirchenraum wurde in einer feierlichen Andacht durch Oberkirchenrat R. Schmidt aus Bielefeld seiner Bestimmung übergeben. Ende des Jahres wurde die Aufstockung des Bettenhauses von 1953 abgeschlossen, so dass mit der Eröffnung der 14. Pflegestation über 431 Betten zur Verfügung standen. Zu dieser Zeit zählte das Haus fünf Chefärzte, vier Oberärzte, 13 Assistenzärzte, 132 Krankenschwestern, Krankenpfleger und Schwesternschülerinnen sowie 100 Kräfte für den Wirtschaftsdienst und weitere 54 im ärztlichen Hilfsdienst.

Damit war die Erweiterung noch immer nicht abgeschlossen. Der Altbau aus den Jahren 1889/1912 wurde abgerissen und an seiner Stelle 1971 eine Kindertagesstätte mit 40 Plätzen erbaut, in der vor allem Kinder betreut wurden, deren Mütter im Krankenhaus tätig waren. 1973 folgte der Ausbau der Arzt- und Untersuchungszimmer, 1974 der Baubeginn des Personalwohnheims mit Garagen an der Dürerstraße, 1979 die Errichtung eines dritten chirurgischen, hochaseptischen Knochenoperationssaals sowie 1981 die Aufnahme des Fachbereichs Gefäß-Chirurgie innerhalb der Chirurgischen Abteilung. Ebenfalls 1981 nahmen die „Grünen Damen“ – ein Frauenkreis, der ehrenamtlich die Patienten während des stationären Aufenthalts betreut – ihre Arbeit auf. 1982 eröffnete die Zentralapotheke im Evangelischen Krankenhaus, die eine ganze Anzahl von Krankenhäusern im weiteren Umkreis mit Medikamenten und anderem medizinischen Bedarf versorgt.

Von 1983 bis heute
Seit den 90er Jahren baute das Krankenhaus sein medizinisches Angebot weiter aus und hat dank kontinuierlicher Fortentwicklung der Einrichtungen und Leistungen alles zu bieten, was von einem modernen Krankenhaus erwartet wird. Hierzu gehört auch der Servicebereich: 1993 erfolgte der Neubau des Eingangs und der Cafeteria, die 2016 grundlegend renoviert wurde. Ein Jahr später institutionalisierten die Freunde und Förderer ihr Engagement für das Haus: Sie gründeten den Förderverein, der seitdem regelmäßig das Krankenhaus unterstützt.

In den Organisationsstrukturen passte sich das Haus den Entwicklungen im Krankenhauswesen an, das sich immer mehr an ökonomischen Gesichtspunkten orientierte: 1997 änderte die Stiftung ihre Satzung – fortan sollte nicht mehr ein ehrenamtliches Kuratorium, sondern ein hauptamtlicher Stiftungsvorstand die Klinik leiten. Nur zwei Jahre später differenzierte das Haus seine Leistungen weiter aus, indem mit der Allgemein-, Unfall- und Gefäßchirurgie drei chirurgische Fachabteilungen ausgewiesen wurden. Der Präventivgedanke schlägt sich ein Jahr später in der Gründung des Gesundheitszentrums nieder. Im gleichen Jahr eröffnete auf der neurologischen Station eine Schlaganfallüberwachungseinheit.

Um den Patienten eine medizinische und pflegerische Versorgung auf anspruchsvollem Niveau bieten zu können, ist der Austausch und die Zusammenarbeit mit anderen Häusern ein wichtiges Instrument. So gehörte das Evangelische Krankenhaus Unna 2003 zu den Gründungsmitgliedern des Valeo-Verbundes Evangelischer Krankenhäuser in Westfalen, dem 13 Einrichtungen angehörten. Aus diesem Verbund heraus entstand die Valeo-Kliniken GmbH mit den evangelischen Krankenhäusern in Lippstadt, Hamm, Münster und Gronau. Der Valeo-Verbund selbst löste sich zum Jahresende 2014 auf.

Eine Vorreiterrolle nahm das Haus bei der Einführung des pauschalierten Entgeltsystems (DRGs) ein: Früher als andere rechnete es seine Leistungen nach dem neuen Modell ab. Außerdem beteiligte sich das EK Unna mit dem Evangelischen Kirchenkreis am Diakonischen Pflegedienst und übernahm die Organisation.

Seit der Jahrtausendwende stand vor allem eine weitere Ausdifferenzierung des Leistungsangebotes im Mittelpunkt der Arbeit von Stiftungsvorstand und Stiftungsrat. Das Jahr 2005 nimmt hierbei eine wichtige Schnittstelle ein: Schließung der Frauenklinik und Eröffnung der Orthopädie ein halbes Jahr später. Gleichzeitig richtete das Haus eine Interventionelle Radiologie zur Unterstützung des Gefäßzentrums ein und übernahm zehn Betten für schwerst mehrfachbehinderte Epilepsiepatienten von den von Bodelschwinghschen Anstalten aus Hagen-Breckerfeld. Außerdem führte es die Kardiologie und Gastroenterologie zu einer einheitlichen Abteilung für Innere Medizin zusammen, um optimale Prozessabläufe und kurze Wege zu gewährleisten.

Die folgenden Jahre waren durch die Ansiedlung weiterer Partner auf dem Gesundheitscampus des EK Unna sowie intensive Bautätigkeiten geprägt. Nach Inbetriebnahme des Ärztehauses 2009, in dem auch das 2008 gegründete Medizinische-Versorgungszentrum als Tochtergesellschaft der Stiftung untergebracht ist, kamen 2011 ein Parkhaus, 2012 eine Heimeinrichtung für Behinderte mit Epilepsien der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, 2013 die Psychiatrische Tagesklinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, 2015 ein neues Bettenhaus mit 72 Behandlungsplätzen und im gleichen Jahr ein zweites Ärztehaus hinzu. Gleichzeitig wurden einige Bettenstationen saniert.
Seit Mitte 2016 betreibt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe im Erdgeschoss des Krankenhausgebäudes eine psychiatrische Station.

Großes Augenmerk legen die Verantwortlichen darauf, dass das Evangelische Krankenhaus Unna seinen Charakter als ein humanes und patientengerechtes Krankenhaus behält, in dem menschliche Anteilnahme und Zuwendung eine besondere Bedeutung erfahren. Diese können, schrieb bereits Friedhelm Farthmann, ehemaliger NRW-Minister für Arbeit,
Gesundheit und Soziales in seinem Grußwort zum 125jährigen Stiftungsjubiläum des Hauses, „durch die schönste Architektur und perfekteste medizinische Apparatur nicht ersetzt werden. Der Schwerkranke hat ein feines Gespür für den Unterschied zwischen kalter Routine und menschlicher Anteilnahme.“ Auch nach dem inzwischen 160jährigen Bestehen der Stiftung ist dies ein Auftrag, der auch für die Zukunft gilt.

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Historie Katharinen-Hospital

1888 - 2020

Gründungsjahr 1888
Das Katharinen-Hospital ist ein modernes Haus - mit langer Tradition und verwurzelt in der Katholischen Kirchengemeinde St. Katharina in Unna. Der Pfarrer der Katharinengemeinde in Unna, Franz-Josef Brisken, gründete im Jahr 1888 in einem zweigeschossigen Wohnhaus mit zunächst zwei Schwestern des Ordens der Barmherzigen Schwestern des heiligen Vincenz von Paul ein Krankenhaus. Im Laufe des Gründungsjahres wurden 60 Kranke in diesem Haus der katholischen Gemeinde gepflegt und behandelt. Durch einen Erweiterungsbau wurde die Anzahl der Krankenbetten im Jahr 1896 auf 70 erhöht.

Kontinuierliche Erweiterungsbauten
1903 wurde ein weiterer Bau, der Westflügel, an den Altbau errichtet. In diesen westlichen Flügelbau erhielt eine neue Kapelle in fein gegliederter Optik ihren Platz. Die Bettenzahl erhöhte sich auf einen Bestand von 101 Betten. Zehn Jahre später, 1913, wurde der bereits dritte Erweiterungsbau seiner Bestimmung übergeben. Die Erweiterungen gingen im Jahr 1918 voran, wo am Ende des Krieges das Krankenhaus zur Sicherstellung der Ernährung angesichts der schlechten Lebensmittelversorgung mehrere angrenzende Grundstücke zur gärtnerischen und landwirtschaftlichen Nutzung erwerben konnte. Der große fünfstöckige Nordflügel wurde im Oktober 1954 in einem feierlichen Hochamt in der Hauskapelle seiner Bestimmung übergeben.

Dynamische Entwicklung und Neubau
Die dynamische Entwicklung des Krankenhauses setze sich in den folgenden Jahrzehnten fort. Im Jahr 1988 konnte das Katharinen-Hospital – mitten in der Bauphase des großen Krankenhaus-Neubaus – sein 100-jähriges Bestehen feiern. Kurz darauf wurde 1991 der Neubau bezogen. Bis 1996 setzte sich die Komplettsanierung aller weiteren Gebäudetrakte fort. Im Rahmen einer Festwoche wurde der Abschluss der gesamten Baumaßnahme gefeiert. Im gleichen Jahr wurde die Katharinen-Hospital gGmbH (Katharinen-Hospital und St. Bonifatius Alten- und Pflegeheim) gegründet.

Moderne Konzepte im neuen Jahrtausend
Das Konzept, für die Menschen der Region hohe medizinische, pflegerische und auch informelle Kompetenz in Gesundheitsfragen zu bieten, wurde im Juni 1998 in der ersten Gesundheitsmesse an einem Krankenhaus in Deutschland umgesetzt. Dafür erhielt das Haus den Krankenhaus-Innovationspreis. Eine bedeutende Weiterentwicklung der jüngeren Vergangenheit des Hauses ging mit der Anerkennung der neuen Fachabteilungen Kardiologie und Palliativmedizin im Jahr 1999 voran. Das Jahr 2000 war durch die Gründung der Katholischen Hospitalvereinigung Hellweg gGmbH geprägt, die als Holding zunächst das Katharinen-Hospital, das Mariannen-Hospital Werl und das St. Bonifatius Alten- und Pflegeheim umfasst.

Vernetzung für die Patienten
Im Sinne der Vernetzung und Integration konnte mit Bau und Einweihung des Medical Centers am Katharinen-Hospital mit 20 Praxen und Einrichtungen des Gesundheitswesens im Jahr 2002 ein wichtiger Schritt erreicht werden. Im Bereich der Palliativmedizin kam eigeninitiativ die Gründung des Ambulanten Palliativ Dienstes hinzu. Im gleichen Jahre wurde das Katharinen-Hospital zudem als eines der ersten Häuser der Region nach dem Qualitätsmanagement-System DIN EN ISO 9001:2000 zertifiziert und seitdem jedes Jahr erneut begutachtet.

Neue Fachbereiche und Zentren
Insbesondere wurde im Jahr 2005 durch die regionale Konzentration im Bereich Gynäkologie und Geburtshilfe ein neuer Schwerpunkt am Katharinen-Hospital gesetzt. An dieser Stelle war die Anerkennung des Brustzentrums Unna-Lünen mit operativem Standort am Katharinen-Hospital durch die Landesregierung ein wichtiger Schritt. Mit dem zudem wichtigen Feststellungsbescheid von 2005 kam die volle Anerkennung für die Abteilung für Gastroenterologie. Die Zentrenbildung im onkologischen Bereich ergänzt inzwischen das im Jahr 2006 gegründete Darmzentrum Unna, das durch die Neuorganisation und die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Abteilungen für Viszeralchirurgie und Gastroenterologie entstand. Im gleichen Jahr erhielt das Brustzentrum die Zertifizierung durch die Ärztekammer Westfalen-Lippe. Zudem konnte von der Diabetologie innerhalb der Inneren Klinik I die Zertifizierung „Behandlungseinrichtung für Typ 1 und Typ 2 Diabetiker, Stufe 2“ durch die Deutsche Diabetologische Gesellschaft erzielt werden.

Wachstum innerhalb und außerhalb
Die Schwerpunktsetzung als Kardiologisches Zentrum in der Region wurde im Katharinen-Hospital durch mehrere Maßnahmen seit dem Jahr 2007 vertieft. Ein wichtiger Schritt dabei war die Installation des zweiten Herzkatheter-Messplatzes. Vertragliche Bindungen mit diversen Zuweiser-Kliniken sowie Verträge zur Integrierten Versorgung im Rahmen der Koronaren Herzerkrankung mit Krankenkassen, niedergelassenen Ärzten und Reha-Kliniken sichern diese Positionierung dauerhaft ab. Zur Katholischen Hospitalvereinigung Hellweg trat im Februar 2007 dann das Marienkrankenhaus Soest als weiterer starker Partner bei. Versorgungskonzepte über die Stadtgrenzen hinaus sind seitdem für die Bürger der Region gewinnbringend umgesetzt worden. Hinzu kam im Jahr 2008 die Übernahme der Anteile des Marienkrankenhauses Wickede-Wimbern.

Schritte in die Zukunft
Im Jahr 2011 wurde das Medical Center II am Katahrinen-Hospital fertig gestellt. Durch die unmittelbare Anbindung an das Katharinen-Hospital bieten das Medical Center I sowie das Medical Center II modernste Gesundheitsversorgung mit kurzen Wegen. Im November 2020 fusionierte das Katharinen-Hospital Unna mit dem Evangelischen Krankenhaus Unna zum neuen Christlichen Klinikum Unna.