Kompetenzzentrum für chirurgische Koloproktologie
Unser Team hat im zertifizierten „Kompetenzzentrum Chirurgische Koloproktologie“ allerbeste Voraussetzungen für die Behandlung der Patienten. Hinzu kommen eine gute räumliche Ausstattung sowie moderne Medizintechnik, die bei Gesprächen und Untersuchungen für eine gute Situation sorgen.
Hämorrhoiden, Analabszesse und -fisteln, Perinaltalvenenthrombosen, Rektozelen, Rektumprolaps, Stuhlinkontinenz und Stuhlentleerungsstörungen sowie Analekzeme werden von uns umfassend behandelt. Zweites Standbein des Zentrums ist die wichtige Darmkrebschirurgie. Kolon (Dickdarm) sowie Rektum (Enddarm) werden in der Chirurgischen Klinik nach neuesten Methoden operiert. Hinzu kommt die chirurgische Behandlung der Divertikulitis und weiterer chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen. Auch Darmentleerungsstörungen gehören zum Behandlungsspektrum.
Um die individuelle, bestmögliche und schonende OP-Methode für die Patientinnen und Patienten herauszufinden, ist für uns der enge Austausch mit den niedergelassenen Kollegen sowie den Patienten direkt entscheidend wichtig.
Erkrankungen und Behandlung
Ein besonderer Schwerpunkt der Koloproktologie ist die Krebschirurgie des Kolons und des Rektums sowie die spezielle Behandlung des Analkarzinoms. Eine ausführliche Beratung unserer Patienten ist uns im Vorfeld der Behandlung zentral wichtig. Darmkrebs zeigt bei Betroffenen zunächst kaum Symptome. Oft wird der Tumor bei einer Darmkrebsvorsorge entdeckt oder bei anhaltender körperlicher Schwäche, analer Blutung oder bei Darmentleerungsstörungen. Daher unsere dringende Empfehlung, auf solche Signale zu achten und Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig wahrzunehmen.
Bei Darmkrebs ist in der Regel eine Operation notwendig. Dabei werden der Tumor und befallene Lymphknoten entfernt oder behandelt. Die gesunden Darm-Enden können dann wieder verbunden werden (Anastomose).
Jeder Mensch hat Hämorrhoiden. Es handelt sich dabei um Polster, die aus Blutgefäßen bestehen und den unteren Teil des Enddarms von innen auskleiden. Sie unterstützen den Schließmuskel in seiner Funktion. Leidet man unter Hämorrhoiden, ist oft eine entzündliche Schwellung und Vergrößerung dieser Polster entstanden. Die typischen Beschwerden sind Blutungen, Juckreiz und Schmerzen. Bei sehr starker Vergrößerung können Hämorrhoiden auch nach außen vor den After vorfallen (sog. Prolaps).
Die Symptome der Hämorrhoiden lassen sich kurzfristig mit Salben, Zäpfchen und Sitzbädern gut behandeln. Langfristig können mäßig vergrößerte Hämorrhoiden verödet oder mit einer Gummibandligatur behandelt werden. Eine operative Therapie kann bei vorfallenden Hämorrhoiden erforderlich werden. Minimalinvasive Operationstechniken z.B. mit Laser oder blutungsarm mit dem Ligasure®-Gerät und eine begleitende Schmerztherapie haben der Operation ihren Schrecken genommen.
Analabszesse sind eitrige Entzündungen um den After. Sie liegen häufig dicht unter der Haut. Dann ist eine entzündliche Schwellung neben dem After tast- u. sichtbar, die sehr schmerzhaft ist. Oft werden die Abszesse durch sog. Fisteln verursacht und unterhalten. Dabei handelt es sich um kleine Gänge, die nur die Haut und das Fettgewebe um den After herum betreffen können, aber auch bis in den Enddarm reichen können. Dadurch gelangen immer wieder Keime aus dem Darm ins Unterhautfettgewebe.
Analabszesse müssen in einer Kurznarkose eröffnet und ausgeschnitten werden. Es folgt eine Wundbehandlung mit regelmäßigem Ausduschen der Wunde, bis diese von innen nach außen zugeheilt ist. Die Behandlung von Analfisteln erfordert viel Erfahrung, da häufig der Schließmuskel mit betroffen ist. Ohne Operation heilen sie nur selten ab. Oberflächliche Fisteln können gespalten werden, komplexe Fisteln bedürfen einer Fadeneinlage und späterer Fisteloperation zum Abfluss von Wundsekrekt. Auch hier besteht heutzutage die Möglichkeit einer minimal invasiven Fisteltherapie mittels Laser, ggf. kann aber auch eine aufwendige Schließmuskelrekonstruktion erforderlich sein.
Eine Fissur ist ein Schleimhauteinriß am After. Sie ist oft Folge von hartem Stuhl und führt zu starken Schmerzen und Blutabgängen beim Stuhlgang. Heilt eine frische Fissur nicht richtig aus, kann sie chronisch werden und zu dauerhaften Beschwerden führen.
Bei einer Analfissur kommt es als Reflex auf den Schmerz zu einer Anspannung des Schließmuskels, wodurch die Beschwerden noch verstärkt werden. Die Therapie reicht von einer Spezialsalbe zur Schließmuskelentspannung bis zur Behandlung mit sog. Analdehnern. Zusätzlich sollte der Stuhlgang weich gehalten werden. Wird eine Fissur chronisch, ist eine Operation erforderlich.
Unter Defäkationsprobleme fallen die Erkrankungen, die dazu führen, dass Patienten den Stuhl nicht halten oder den Stuhlgang trotz Stuhldrangs nicht komplett entleeren können. Die Ursachen für diese Erkrankungen sind komplex. Wenn der Schließmuskel seine Funktion nicht mehr regelrecht erfüllt, kann daraus ein Unvermögen resultieren, dünnflüssigen oder festen Stuhl zu halten. Diese Schwäche des Schließmuskels kann Folge von Geburten mit Dammschnitt, einer Beckenbodenschwäche oder von Operationen wie z. B. einer Gebärmutterentfernung sein. Die Patienten leiden unter ungewolltem Stuhlgang, unvollständiger Stuhlentleerung sowie Jucken, Brennen und Nässen im Afterbereich. Dauerhaft kommt es zu einer starken Beeinträchtigung des gesellschaftlichen Lebens.
Bei Schließmuskelschwäche gibt es verschiedene Möglichkeiten des Schließmuskeltrainings (Beckenbodengymnastik, Biofeedback, elektronische Muskelstimulation). Liegt eine organische Ursache wie z. B. ein Vorfall des Enddarms vor, so ist ein chirurgischer Eingriff angezeigt.
Bei Stuhlinkontinenz besteht die Möglichkeit der Therapie mittels Implantation eines Schrittmachers, der die für die Schließmuskelfunktion zuständigen Nerven aktiviert (Sakralnerven-Stimulation - SNS).
Diagnostik
Nach einem ausführlichen Gespräch über die Beschwerden erfolgt die Untersuchung des Enddarms in mehreren Schritten. Die verschiedenen technischen Untersuchungen werden im Folgenden erläutert.
Je nach Fragestellung und Beschwerdebild ist vor der Untersuchung eine Reinigung des Enddarms mit einem Einlauf erforderlich. Die Untersuchung ist durch das Einführen der Geräte über den After zwar unangenehm, aber durch das Einreiben mit einem schmerzdämpfenden Gleitgel nicht schmerzhaft. Die Untersuchung findet in einem ruhigen und abgeschlossenen Raum statt, um die Privatsphäre des Patienten zu wahren.
Bei beiden Untersuchungen wird ein gerades Instrument in den Enddarm eingeführt. Mit einem Proktoskop lassen sich die unteren 5 cm des Enddarms beurteilen, es wird zur Untersuchung von Hämorrhoiden, Fisteln und Fissuren benutzt.
Mit einem Rektoskop lässt sich der gesamte Enddarm auf seiner Länge von ca. 15 cm untersuchen. Damit sich dieser bei der Untersuchung gut entfaltet, wird mit einem Blasebalg Luft in den Enddarm gepumpt.
Zur Untersuchung der Schließmuskelfunktion wird eine etwa fünf Zentimeter lange Drucksonde in den After eingeführt. Hiermit lassen sich der Ruhedruck, der maximale Kneifdruck und der Stressdruck messen.
Bei besonderen Fragestellungen ist eine direkte Ultraschalluntersuchung des Enddarms erforderlich. Hierzu wird eine spezielle Sonde in den Enddarm eingeführt. Mit Hilfe dieser Untersuchung kann der Schließmuskel in seiner Gesamtheit beurteilt, der Verlauf von Fistelgängen erkannt und die Ausdehnung von Tumoren vor einer Operation bestimmt werden.
Wir sind Teil des Beckenbodenzentrums im Christlichen Klinikum Unna Mitte
BeckenbodenzentrumKontaktinformationen
Ärztliche Leitung
PD Dr. Sabine Kersting
Fachärztin für Allgemeine Chirurgie
Fachärztin für Viszeralchirurgie
Zusatz-Weiterbildungen:
- Notfallmedizin
- Proktologie
- Spezielle Viszeralchirurgie
Ärztliche Leitung
PD Dr. Gerhard Leder
Facharzt für Allgemeine Chirurgie
Facharzt für Viszeralchirurgie
Zusatz-Weiterbildungen:
- Proktologie
- Spezielle Viszeralchirurgie
- Medikamentöse Tumortherapie
Proktologische Sprechstunde
PD Dr. S. Kersting
Dienstags 8.00 - 12.00 Uhr
PD Dr. G. Leder
Mittwochs 8.00 - 12.00 Uhr
Terminvereinbarung
über das Zentrale Patientenmanagement (ZPM)
Sandra Röling, Katrin Kleemann, Debora Iacoboni-Lupisella
T: 0 23 03 / 100 - 17 00
F: 0 23 03 / 100 - 17 96
Öffnungszeiten
Mo - Fr 7.30 - 15.30 Uhr
So finden Sie uns
Christliches Klinikum Unna | MITTE
Obere Husemannstraße 2
59423 Unna